Grundlagen der textgestaltung |
Index » Grundlagen der textgestaltung » Rhetorik » Rhetorik und Dekonstruktion Rhetorik und DekonstruktionEine andere Rezeption der Rhetorik findet in postmodernen dekonstruktivistischen Verfahren statt . Schon Nietzsche hatte in seiner 1874 gehaltenen Vorlesung »Darstellung der antiken Rhetorik« die gänzliche Durchdringung der Sprache von Rhetorik, die nicht mögliche Trennung zwischen Sprache und Rhetorik betont. Diese Auffassung wird in der Philosophie selbst etwa von Derrida und von durch ihn beeinflußten Autoren wie P. L. Oesterreich aufgegriffen und führt zu der Ãoberzeugung, daß philosophische ebenso wie literarische Texte vieldeutig sind. Rhetorisch ist dieser postmoderne Zugang zu Texten insofern, als der metaphorische Charakter der Sprache in ihm besondere Bedeutung gewinnt und damit das rhetorische Wesen der Sprache überhaupt erwiesen werden soll. Gegen das Rhetorikverständnis des Dekonstruktivismus ist jedoch kritisch eingewandt worden, es sei eingeschränkt auf einen kleinen Teil der rhetorischen »elocutio« und lasse zentrale Bereiche der rhetorischen Tradition unberücksichtigt . |
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