Eine literaturgeschichte in geschichten Dichter leben |
Index » Eine literaturgeschichte in geschichten » Gottfried Keller Gottfried Keller19.7.1819 in Zürich, 15.7.1890 in Zürich Gottfried Keller wird am 19. Juli 1819 als Sohn des Drcchslcrmeisters Hans Rudolf Keller und der Arzttochter Elisabeth Scheuch/er in Zürich geboren. Der Vater stirbt, als Keller gerade drei Jahre alt ist. Keller muss zunächst die Armenschule besuchen. Ab 1833 geht er auf die Industrieschule, die er wegen eines Streiches nach etwa einem Jahr wieder verlassen muss. Mr wird Lehrling bei einem Maler und Lithographen und geht anschließend zur Ausbildung als Landschaftsmaler nach München. Keller erhält ein Auslandsstipendium der Züricher Regierung und studiert zunächst in Heidelberg, dann in Berlin Geschichte, Philosophie und Literatur. In Berlin entsteht die Mrstfassung seines autobiographischen Romans und Hauptwerkes Der Grüne Heinrich, die in Braunschweig veröffentlicht wird. 1856 erscheint der erste Teil der Novellensammlung Die Leute von Seldwyla. Sein weiterer Weg als Schriftsteller scheint damit vorgezeichnet, doch kann der mittlerweile berühmte Autor von seinen Veröffentlichungen nicht leben. 1861 wird Gottfried Keller zum ersten Staatsschreiber der Züricher Kantonsregierung gewählt und erhält eine Wohnung in der Staatskanzlei. Damit ist sein Lebensunterhalt gesichert. Kellers fünfzigster Geburtstag wird 1869 festlich begangen. Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht ihm die Mhrendoktorwiirdc. 1876 gibt Gottfried Keller das wichtige Amt des Staatsschreibers auf und widmet sich nun ganz seinen literarischen Arbeiten. Mr schreibt eine neue Fassung des Grünen Heinrich, deren erste drei Bände 1879 bei Göschen erscheinen. Im Jahr darauf folgt der vierte Band. 1889 werden Gottfried Kellers Gesammelte Werke in zehn Bänden veröffentlicht. Keller entzieht sich den offiziellen Feiern zu seinem siebzigsten Geburtstag durch einen Aufenthalt am Vierwaldstättcrsee. Der Dichter ist durch verschiedene Krankheiten geschwächt. Von September bis November macht er eine Kur in Baden bei Zürich. Kurz nach Neujahr 1890 beginnt ein langes Krankenlager. Am 15. Juli 1890 stirbt Gottfried Keller in Zürich. Gottfried Keller ist ein Meister der Novellistik. Seine Novellen Kleider machen Leute und Romeo und Julia auf dem Dorje aus der Sammlung Die Leute von Seld-wyla können auch heute noch beeindrucken. Wer den politisch engagierten Gottfried Keller kennen lernen möchte, kann dann noch Das Fähnlein der sieben Aufrechten aus der Sammlung Züricher Novellen lesen. Kellers berühmtestes Werk ist der Roman Der Grüne Heinrich. Es ist der wichtigste Entwicklungsroman des 19. Jahrhunderts nach Goethes Wilhelm Meister. Wem Kellers Novellen gefallen, dem ist auch dieser umfangreiche Roman sehr zu empfehlen. In Zürich ist in einer Gasse der Altstadt das Haus zu sehen, in dem Gottfried Keller seine früheste Kindheit verlebte . |
![]() | |
|