Aichinger, Ilse |
Geb. 1.11.1921 in Wien
Ein »zartes, vielgeliebtes Wunderkind« war - so erinnert sich der Kritiker Joachim Kaiser noch 1980 - A. für die Mitglieder der legendären Gruppe 47, als sie (ab 1951) an deren Tagungen teilzunehmen begann und 1952 für die Spiegelgeschichte ihren Preis erhielt. Einer aus der [ ... ] |
Andersch, Alfred |
Geb. 4.2.1914 in München; gest. 21.2.1980 in Berzona
A. entstammt einer Generation, die zu ihrem Selbstbewußtsein gelangte, als die Weimarer Republik bereits deutliche Auflösungserscheinungen zeigte und die Nationalsozialisten ihren Herrschaftsanspruch anzumelden begannen. Diese Generation wuchs in [ ... ] |
Arnim, Achim von |
Geb. 26.1.1781 in Berlin; gest. 21.1.1831 in Wiepersdorf
»Von Rechts wegen sollte dieses Büchlein in jedem Hause ... am Fenster, unterm Spiegel, oder wo sonst Gesang-und Kochbücher zu liegen pflegen, zu finden sein, um aufgeschlagen zu werden in jedem Augenblick der Stimmung oder Unstimmung.« Johan [ ... ] |
Arnim, Bettine von |
Geb. 4.4.1785 in Frankfurt a.M.; gest. 20.1.1859 in Berlin
Den Zeitgenossen gibt ihre (wie die einen sagen) »wunderbare Natur«, ihr (so die anderen) »wunderliches Wesen« Rätsel auf; in jedem Falle aber strahlt von A. eine ungewöhnliche Faszination aus. Als Verkörperung »ganz ewig gärender Poesie«, [ ... ] |
Bachmann, Ingeborg |
Geb. 25.6.1926 in Klagenfurt; gest. 17.10.1973 in Rom
Vom schrillen Mißklang einer politischen Katastrophe wurde sie als Elfjährige geweckt. Adolf Hitler ließ Mitte März 1938 deutsche Truppen in Österreich einmarschieren und vollzog damit den Anschluß an das Deutsche Reich: »Es hat einen bestimmte [ ... ] |
Benn, Gottfried |
Geb. 2.5.1886 in Mansfeld/ Westpriegnitz; gest. 7.7.1956 in Berlin
Spät, 1951 erst, ehrt man den eben noch politisch »unerwünschten Autor« mit dem Georg-Büchner-Preis, ihm verliehen, »der, streng und wahrhaftig gegen sich selbst, in kühnem Aufbruch seine Form gegen die wandelbare Zeit setzte und .. [ ... ] |
Bernhard, Thomas |
Geb. 9.2.1931 in Heerlen (Holland); gest. 12.2.1989 in Gmunden/ Oberösterreich
Preisgekrönt und verleumdet, verehrt und geschmäht - die anhaltend widersprüchlichen, z.T. heftigen Reaktionen auf Werk und Person B.s mag er selbst als eines jener Mißverständnisse angesehen haben, die er unter Menschen [ ... ] |
Böll, Heinrich |
Geb. 21.12.1917 in Köln;
gest. 16.7.1985 in Langenbroich
Auf dem Schriftstellerkongreß 1974 in Jerusalem hat B., damals Präsident des internationalen PEN, das 20. Jahrhundert ein »Jahrhundert der Vertriebenen und der Gefangenen« genannt. Vertriebenheit ist für B. die Grunderfahrung unserer Zeit, i [ ... ] |
Borchert, Wolfgang |
Geb. 20.5.1921 in Hamburg; gest. 20.11.1947 in Basel
B.s Hörspiel- und Dramenfassung von Draußen vor der Tür, in ganzen acht Tagen im Herbst 1946 als ein Vermächtnis der unbequemen Fragen an die deutschnationale Vätergeneration auf dem Totenbett geschrieben, führte zu einer langanhaltenden B.-Mode. [ ... ] |
Brecht, Bertolt |
Geb. 10.2.1898 in Augsburg; gest. 14 8. 1956 in Berlin (Ost)
Als B. einmal gefragt wurde, was er tun würde, wenn er einen Menschen liebte, antwortete er: »Ich mache einen Entwurf von ihm und sorge dafür, daß er ihm ähnlich wird.« Auf die erstaunte Rückfrage: »Wer? Der Entwurf?« sagte B. ruhig: »Nei [ ... ] |
Brentano, Clemens |
Geb. 9.9.1778 in Ehrenbreitstein; gest. 28.7.1842 in Aschaffenburg
»Seit fünfzehn Jahren lebt Herr Brentano entfernt von der Welt, eingeschlossen, ja eingemauert in seinen Katholizismus ... Gegen sich selbst und sein poetisches Talent hat er am meisten seine Zerstörungssucht geübt ... Sein Name ist [ ... ] |
Broch, Hermann |
Geb. 1.11.1886 in Wien;
gest. 30.5.1951 in New Haven/Conn.
Was verbindet die poetae docti des frühen 20. Jahrhunderts miteinander, jene Gruppe wissenschaftlich und philosophisch geschulter Autoren, zu der B. gezählt wird? Nicht allein spezifische Generationserfahrungen, wie die Entstehung der küns [ ... ] |
Büchner, Georg |
Geb. 17.10. 1813 in Goddelau bei Darmstadt; gest. 19.2.1837 in Zürich
»Büchners Briefe lesend, muß man sich mitunter mit Gewalt erinnern, daß es nicht die eines Zeitgenossen sind« - so 1978 Volker Braun. Oder 1967, nach der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg, Heinrich Böll in seiner Büchner-P [ ... ] |
Canetti, Elias |
Geb. 25. 7. 1905 in Rustschuk (Bulgarien); gest. 14.8. 1994 in Zürich
»Mein ganzes Leben ist nichts als ein verzweifelter Versuch, die Arbeitsteilung aufzuheben und alles selbst zu bedenken, damit es sich in einem Kopf zusammenfindet und darüber wieder Eines wird.« Wenn auf einen modernen Autor
de [ ... ] |
Celan, Paul |
(d. i. Paul Antschel)
Geb. 23.11.1920 in Czernowitz/ Bukowina; gest. vermutlich 20.4.1970 in Paris
»Vielleicht darf man sagen, daß jedem Gedicht sein >20. Jännen eingeschrieben bleibt? Vielleicht ist das Neue an den Gedichten, die heute geschrieben werden, gerade dies: daß hier am deutlichsten ver [ ... ] |
Döblin, Alfred |
Geb. 10.8.1878 in Stettin;
gest. 26.6.1957 in Emmendingen
»Ich führe immer zwei Leben. Das eine schlägt sich mit den Dingen herum, will
hier ändern und da ändern. Es phantasiert, quält sich, erreicht nichts. Es ist wie das Feuer am feuchten Holz, qualmig und gibt kein Licht. Das andere ist wenig [ ... ] |
Droste-Hülshoff Annette von |
Geb. 10.1.1797 auf Schloß Hülshoff bei Münster; gest. 24.5.1848 in Meersburg
Als der Lärm und die Wirren der 1848er Revolution auch in das stille Meersburg am Bodensee dringen, ringt auf der Burg ein schriftstellerndes Freifräulein aus Westfalen mit dem Tode, die ihr Leben und Wirken der alten Ordn [ ... ] |
Dürrenmatt, Friedrich |
Geb. 5.1.1921 in Konolfingen bei Bern; gest. 14.12.1990 Neuchätel
Er habe überhaupt »keine Biographie«, behauptet er hartnäckig: »ich schreibe nicht, damit Sie auf mich schließen, sondern damit Sie auf die Welt schließen«. In der Tat scheint D. den Standort seines Landes auch zu seinem persönlichen [ ... ] |
Eich, Günter |
Geb. 1.2.1907 in Lebus an der Oder; gest. 20.12.1972 in Salzburg
»Günter Eich ist ein Meister der Tarnung« (Walter Jens), »ein Dichter, einer der wenigen, die das hohe Wort zu Recht tragen« (Karl Korn), »ein stiller Anarchist« (Peter Bichsel). E. gilt als einer der bedeutendsten deutschen Lyriker d [ ... ] |
Eichendorff, Joseph von |
Geb. 10.3.1788 aufschloß Lubowitz bei Ratibor/Oberschlesien; gest. 26.11.1857 in Neiße
»Es ist ein wunderbares Lied in dem Waldesrauschen unserer heimatlichen Berge; wo du auch seist, es findet dich doch einmal wieder, und wärs durchs offene Fenster im Traume, keinen Dichter noch ließ seine Heimat [ ... ] |
Enzensberger Hans Magnus |
Geb. 11.11.1929 in Kaufbeuren
»Endlich, endlich ist unter uns der zornige junge Mann erschienen«, rief Alfred Andersch nach der Lektüre des ersten Gedichtbandes von E. aus. Das Klischee vom »zornigen jungen Mann« sollte zu einem Markenzeichen eines Autors werden, der sich gegen jede literarische un [ ... ] |
Fontane, Theodor |
Geb. 30.12.1819 in Neuruppin; gest. 20.9.1898 in Berlin
Es gab ein geflügeltes Wort unter Theaterleuten, das F. immer wieder zitierte und das ihm zum Trostsatz wurde: »Um neun ist alles aus.« Um neun Uhr abends ging am 20. September 1898 das »künstlerisch abgerundete« Leben Es zu Ende. - »Man fährt [ ... ] |
Frisch, Max |
Geb. 15.5.1911 in Zürich; gest. am 4.4.1991 in Zürich
An einer Stelle der Erzählung Montauk (1975), in der er ausschließlich biographische Fakten verarbeitet, äußert sich F. auf folgende Weise über sein Verhältnis zu Frauen: »Ich erfinde für jede Partnerin eine andere Not mit mir. Zum Beispiel, daß [ ... ] |
George, Stefan |
Geb. 12.7.1868 in Rüdesheim;
gest. 4.12.1933 in Minusio bei Locamo
Zu Lebzeiten war G. wie weiland Richard Wagner eine umstrittene Größe: den Verehrern standen die Gegner unversöhnlich gegenüber, Neutralität schien es nicht zu geben. Den Jüngern galt er als eine der genialsten Figuren abendländisc [ ... ] |
Goethe, Johann Wolfgang |
Geb. 28.8.1749 in Frankfurt a. M.; gest. 22.3.1832 in Weimar
Ein Werk hat G. hinterlassen, das, obgleich mittlerweile wohlbekannt, doch niemals als solches benannt worden ist: sein Leben. Wie keine andere bedeutende Figur der Weltgeschichte hat G. - von seinen mittleren Jahren an — jeden Augenbli [ ... ] |
Gottfried von Straßburg |
Um 1200
Tristan und Isolde ist das einzige epische Werk G.s. Sein Name wird dort allerdings nicht genannt. Vielleicht soll der Buchstabe G am Beginn des strophischen Prologs auf den Verfasser hindeuten, vielleicht ist G aber auch als Abkürzung für die Standesbezeichnung »Graf« vor dem im Akrosticho [ ... ] |
Grabbe, Christian Dietrich |
Geb. 11.12.1801 in Detmold; gest. 12.9.1836 in Detmold
»Wie Plato den Diogenes sehr treffend einen wahnsinnigen Sokrates nannte, so könnte man unsern Grabbe leider mit doppeltem Recht einen betrunkenen Shakespeare nennen.« Heinrich Heines Vergleich charakterisiert treffend die innere Zerrissenheit [ ... ] |
Grass, Günter |
Geb. 16.10.1927inDanzig
»Als ich zweiunddreißig Jahre alt war, wurde ich berühmt. Seitdem beherbergen wir den Ruhm als Untermieter. Er steht überall rum, ist lästig und nur mit Mühe zu umgehen ... Ein manchmal aufgeblasener, dann abgeschlaffter Flegel. Besucher, die glauben, mich zu meinen, blicken [ ... ] |
Grillparzer, Franz |
Geb. 15.1.1791 in Wien; gest. 21.1.1872 in Wien
In G.s Erzählung Der arme Spielmann (1847) begegnet der Leser dem musikalischen Dilettanten Jakob, der sich selbst als Künstler überfordert, in der Praxis kläglich scheitert und mit seinem »Höllenkonzert« die Ohren der Zuhörer foltert. Dies ist kein Z [ ... ] |
Grimm, Wilhelm |
Geb. 24.2.1786 in Hanau; gest. 16.12.1859 in Berlin
Eigentlich möchten sie nichts weiter sein als »in stiller Zurückgezogenheit« lebende Gelehrte - jedenfalls behaupten sie dies verdächtig oft. Wenn es aber
darauf ankommt, scheuen sie keineswegs den öffentlichen Konflikt. Dann zählen sie zu jenen [ ... ] |
Grimmeishausen, Hans Jacob Christoph von |
Geb. 1621 (oder 1622) in Gelnhausen; gest. 17.8.1676 in Renchen/Baden
In der Vorrede zum Satyrischen Pilgram (1666/67), G.s erster Veröffentlichung, fragt Momus, der personifizierte literarische Neid, was denn »von einem solchen Kerl wie der Author ist / zu hoffen« sei. Man wisse ja wohl, »daß Er s [ ... ] |
Gryphius, Andreas |
Geb. 2.10.1616 in Glogau; gest. 16.7.1664 in Glogau
»Der Autor über seinen Geburts-Tag den 29. Septembr. des MDCXVI Jahres«, so lautet die Überschrift eines Sonetts von G. Das Datum ist falsch, der Autor entscheidet sich bewußt gegen die historische und für eine symbolische Wahrheit. Er wählt den [ ... ] |
Handke, Peter |
Wie kaum ein zweiter Autor der Gegenwart ist H. in der literaturkritischen Auseinandersetzung der Anlass von vorbehaltloser Bewunderung wie auch von aggressiver Polemik: Man hebt seinen Mut zu Poesie und Individualismus ebenso hervor wie die sprachliche Genauigkeit in der Wiedergabe von Beobachtetem [ ... ] |
Hartmann von Aue |
Um 1200
In der Verslegende Der Arme Heinrich stellt sich der Dichter vor als »ritter« (der »geleret was«) und als »dienstman ze Ouwe«. Als Ritter erscheint er auch auf den Miniaturen der Minnesanghandschriften. Sehr viel mehr als diese knappen Angaben ist über das Leben dieses Dichters nicht bekann [ ... ] |
Hauff, Wilhelm |
Geb. 29.11.1802 in Stuttgart; gest. 18.11.1827 in Stuttgart
Unter dem Pseudonym H. Clauren, dessen sich der preußische Hotrat Karl Heun als erfolgreicher Unterhaltungsschriftsteller bedient, erscheint in der zweiten Augusthälfte 1825 bei dem Stuttgarter Verlag Friedrich Franckh ein Roman mit dem re [ ... ] |
Hauptmann, Gerhart |
Geb. 15.11.1862 in Ober-Salzbrunn/ Schlesien; gest. 6.6.1946 in Agnetendorf/Schlesien
»Der Sozialismus dieser Zeit ehrt in Ihnen den mitleidigen Dichter der »Weben und des >HanneleWeltkrieg-Deutsch-land-über-AllesTausendjährigen< Reiches« (Walter Mehring) - solche harschen Urteile würden sich unter [ ... ] |
Hebbel, Christian Friedrich |
Geb. 18.3.1813 in Wesselburen; gest. 13.12.1863 in Wien
Bereits fünf ]ahre vor seinem ersten Tragödienerfolg schrieb H. folgende Selbstbeurteilung nieder: »Ich hege längst die Überzeugung, daß die Poesie nur eine heilige Pflicht mehr ist, die der Himmel den Menschen auferlegt hat, und daß er also, [ ... ] |
Hebel, Johann Peter |
Geb. 10.5.1760 in Basel;
gest. 22.9.1826 in Schwetzingen
Mit selbstironischer Verwunderung berichtet der knapp 62jährige einer guten Bekannten davon, daß aus ihm (wie es in seiner letzten Veröffentlichung, den für den Schulunterricht nacherzählten Biblischen Geschichten [ 1824] über Davids Aufstie [ ... ] |
Heine, Heinrich |
Geb. 13.12.1797 in Düsseldorf; gest. 17.2.1856 in Paris
»Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht« (Nachtgedanken, 1843) und: »Ein neues Lied, ein besseres Lied, / O Freunde, will ich Euch dichten! / Wir wollen hier auf Erden schon / Das Himmelreich errichten« (De [ ... ] |
Hesse, Hermann |
Geb. 2.7.1877 in Calw; gest. 9.8.1962 in Montagnola
»Mit dem Camenzind, seinem ersten großen Roman, hatte Hermann Hesse zu Beginn des Jahrhunderts die damalige Jugend begeistert. Detnian erregte die Generation der Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg, und ein Vierteljahrhundert später faszinierten d [ ... ] |
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus |
Geb. 24.1.1776 in Königsberg; gest. 25.6.1822 in Berlin
Der Zeitpunkt, an dem H. als Ausdruck seiner Bewunderung für Mozart seinen dritten Vornamen Wilhelm durch Amadeus ersetzte (1809), fällt in die Jahre, in denen er sich den beiden Seiten seines Künstlertalents widmete, die heute mit seinem Name [ ... ] |
Hofmannsthal, Hugo von |
Geb. 1.2.1874 in Wien;
gest. 15.7.1929 in Rodaun bei Wien
»Allzugenau war es ihm sichtbar, daß er allüberall auf verlorenem Posten stand: aussichtslos war der Weiterbestand der österreichischen Monarchie, die er geliebt hatte und nie zu lieben aufhörte; aussichtslos war die Hinneigung zu einem Ade [ ... ] |
Hölderlin, Friedrich |
Geb. 20.3.1770 in Lauffena.N.; gest. 7.6.1843 in Tübingen
»Klare Linien« in etwas so Verworrenem wie einem Menschenleben kommen meistens nur durch Stilisierung zustande. Von Johann Wolfgang Goethe weiß man - scheinbar - deshalb so viel, weil er bewußt ein Bild von sich arrangierte. H. ist als »Klas [ ... ] |
Horväth, Ödön von |
Geb. 9.12.1901 in Fiume (= Rijeka); gest. 1.6.1938 in Paris
»Ich wurde in Fiume geboren, bin in Belgrad, Budapest, Preßburg, Wien und München aufgewachsen und habe einen ungarischen Paß - aber >Heimat [ ... ] |
Jandl, Ernst |
Geb. 1.8.1925 in Wien; gest 9.6.2000 in Wien
»ab 1952 erschienen meine gedichte in Zeitschriften, 56 in einem buch, andere äugen. 55 erfolgte, parallel zu privaten Umwälzungen, die Zuspitzung zu groteske und experiment. neue freunde, friederike mayröcker, artmann, rühm, regten an, stramm arp schwit [ ... ] |
Jean Paul (d.i. Johann Paul Friedrich Richter) |
Geb. 21.3.1763 in Wunsiedel; gest. 14.11.1825 in Bayreuth
»Ich habe ihn ziemlich gefunden, wie ich ihn erwartete: fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen ist, voll guten Willens und herzlich geneigt, die Dinge außer sich zu sehen, nur nicht mit dem Organ, womit man sieht« (Friedrich Schiller an [ ... ] |
Jelinek, Elfriede |
Geb. 20.10.1946 in Mürzzuschlag (Österreich)
J. ist seit nunmehr über 20 Jahren das »enfant terrible« der deutschsprachigen Literaturszene; immer wieder sorgt die Österreicherin für Aufsehen in den Medien. Schon ihre extravagante Erscheinung reizt die Kritiker. Sie sehen in ihrem gestylten Äußer [ ... ] |
Johnson, Uwe |
Geb. 20.7.1934 in Kammin/Pommern; gest. 23.2.1984 in Sheerness (England)
Schon Mitte der 1950er Jahre erkannte der Leipziger Literaturhistoriker Hans Mayer das große erzählerische Talent des damals zwanzigjährigen Germanistikstudenten J. und empfahl seinen Schüler, der eine hervorragende Diplomarbe [ ... ] |
Jünger, Ernst |
Geb. 29.3.1895 in Heidelberg; gest. 17.2.1998 in Riedlingen
Ende 1913 hielt es ein verträumter, musisch hochbegabter Apothekersohn in der vom Wilhelminismus geprägten provinziellen Enge seines Heimatortes nicht mehr aus. Berauscht von Fernweh und Abenteuerlust unterzeichnete der Achtzehnjährige ein [ ... ] |
Kafka, Franz |
Geb. 3.7.1883 in Prag; gest. 3.6.1924 in Kierling bei Klosterneuburg
Das »Grenzland zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft habe ich äußerst selten überschritten, ich habe mich darin sogar mehr angesiedelt als in der Einsamkeit selbst. Was für ein lebendiges schönes Land war im Vergleich hierzu Robins [ ... ] |
Kaschnitz, Marie Luise |
Geb. 31.1.1901 in Karlsruhe; gest. 10.10.1974 in Rom
»Als eine ewige Autobiographin, eine im eigenen Umkreis befangene Schreiberin werde ich, wenn überhaupt, in die Literaturgeschichte eingehen, und mit Recht. Denn meine Erfindungsgabe ist gering. Ich sehe und höre, reiße die Augen auf und spitze d [ ... ] |
Keller, Gottfried |
Geb. 19.7.1819 in Zürich; gest. 15.7.1890 in Zürich
Am Lebensende ist der Schweizer Autor ein berühmter deutscher Dichter. Als er den siebzigsten Geburtstag feiert, erreicht ihn aus Berlin eine Glückwunschadresse mit mehreren hundert Namen, darunter Helmuth Graf von Moltke, Heinrich von Treitschke, [ ... ] |
Kleist, Heinrich von |
Geb. 10. oder 18.10.1777 in Frankfurt/Oder; gest. 21.11.1811 am Wannsee bei Potsdam
K.s tragisches Schicksal ist häufig beschworen worden: Der frühe Tod der Eltern, schwierige Familienverhältnisse, die sogenannte >Kant-Krise< (»Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie u [ ... ] |
Klopstock, Friedrich Gottlieb |
Geb. 2.7.1724 in Quedlinburg; gest. 14.3.1803 in Hamburg
Als K. am 22. März 1803 in Hamburg beigesetzt wurde, war ein Repräsentant deutscher Dichtung, ja deutscher Kultur gestorben, dem Zehntausende hanseatischer Bürger die letzte Ehre gaben. Und doch, der Sänger des großen religiösen Epos Der Mess [ ... ] |
Koeppen, Wolfgang |
Geb. 23.6.1906 in Greifswald; gest. 15.3.1996 in München
Die nüchterne Trennung von Dichtung und biographischer »Wahrheit« war nie Sache des Autors K. Als der Fünfundachtzigjährige das Geheimnis um die Autorschaft des 1948 unter dem Namen des Opfers erschienenen Ich-Berichts eines Münchner luden lü [ ... ] |
Kraus, Karl |
Geb. 28.4. 1874 in Jicin/Böhmen; gest. 12.6.1936 in Wien
Als ihm 1933 »zu Hitler nichts einfiel«, hörten die zahlreichen Kritiker in diesem Wort nicht die bittere satirische Abfertigung, erkannten nicht den Sinn dieses Verdikts vor seinem ganzen Werk: daß nämlich die Sprache nicht mehr imstande sei [ ... ] |
Lasker-Schüler, Else |
Geb. 11,2.1869 in Wuppertal-Elberfeld;
gest. 22.1.1945 in Jerusalem
»Else Lasker-Schüler ist die jüdische Dichterin. Von großem Wurf ... Ihr Dichtgeist ist schwarzer Diamant, der in ihrer Stirn schneidet und wehe tut. Sehr wehe. Der schwarze Schwan Israels, eine Sappho, der die Welt entzwei gegang [ ... ] |
Lenz, Jakob Michael Reinhold |
Geb. 12.1.1751 in Seßwegen (Livland); gest. 23. oder 24.5. 1792 in Moskau
»Wir werden geboren - unsere Eltern geben uns Brot und Kleid - unsere Lehrer drücken in unser Hirn Worte, Sprachen, Wissenschaften ... es entsteht eine Lücke in der Republik wo wir hineinpassen - unsere Freunde, Verwandte, Gö [ ... ] |
Lenz, Siegfried |
Geb. 17.3.1926 in Lyck/Masuren
Nicht erst seit seinem unerwarteten Bestseller Deutschstunde (1968) wird L. vorgeworfen, seine Vermarktung in den Medien und die Breitenwirkung seiner Werke beweise, daß sein Schreiben im
Grunde auf das rückhaltlose Einverständnis, auf eine »Komplizenschaft mit dem L [ ... ] |
Lessing, Gotthold Ephraim |
Geb. 22.1.1729 in Kamenz; gest. 15.2.1781 in Braunschweig
Eine von dem Dramatiker Heiner Müller geschaffene Theaterfigur stellt sich mit der folgenden Sentenz dem Publikum vor: »Mein Name ist Gotthold Ephraim Lessing. Ich bin 47 Jahre alt. Ich habe ein/zwei Dutzend Puppen mit Sägemehl gestopft das [ ... ] |
Mann, Heinrich |
Geb. 27.3.1871 in Lübeck;
gest. 12.3.1950 in Santa Monica/
Kalifornien
»Heinrich Mann ist wie sein Bruder Thomas deutscher Abstammung. Es wäre verfehlt, ihn und seine Werke in
die Rubrik jüdischer Zersetzungs-literatur< zu stecken. Es ist auch nicht angebracht, ihn mit moralischer Entrüstung ein [ ... ] |
Mann, Thomas |
Geb. 6.6.1875 in Lübeck; gest. 12.8.1955 in Zürich
»Stehkragen« und »reptil« nannte ihn Bertolt Brecht 1943 im kalifornischen Exil; und dies ist nicht nur Ausdruck der Verachtung für den Josephsroman, den Brecht als »die enzyklopädie des bil-dungsspießers« bezeichnete. Jenseits innerliterarischer D [ ... ] |
Meyer, Conrad Ferdinand |
Geb. 11.10.1825 in Zürich; gest. 28.11.1898 in Kilchberg
»Wie erbärmlich war ich nicht in Zürich daran! Was mich niederwarf und aufrieb, war die Mißachtung, das Für-krankgelten, in der ich lebte, sowie mich
am tiefsten jene Hinweisung auf meine in den letzten Jahren unverschuldete Berufslosigk [ ... ] |
Mörike, Eduard |
Geb. 8.9.1804 in Ludwigsburg; gest. 4.6.1875 in Stuttgart
Die Familie hatte auf ihn gesetzt. Die Onkel und Tanten sorgten nach dem Tod seines Vaters, eines Amtsarzts, für die gehörige theologische Ausbildung am Tübinger Stift. Er scheint die Situation damals intuitiv so erfaßt zu haben: die Großfam [ ... ] |
Moritz, Karl Philipp |
Geb. 15.9.1756 in Hameln; gest. 26.6.1793 in Berlin
M., der erste psychologische Schriftsteller der deutschen Literatur und Mitbegründer der idealistischen Kunsttheorie, hat in seinem Anton Reiser (1785-1790) eine Kindheit und lugend geschildert, für deren Scheußlichkeit es in der Weltliteratur wen [ ... ] |
Müller, Heiner |
Geb. 9.1.1929 in Eppendorf/Sachsen; gest. 30.12. 1995 in Berlin
»Das erste Bild, das ich von meiner Kindheit habe, stammt aus dem Jahre 1933. Ich schlief. Dann hörte ich Lärm aus dem nächsten Zimmer und sah durch das Schlüsselloch, daß Männer meinen Vater schlugen. Sie verhafteten ihn. Die SA, die [ ... ] |
Musil, Robert |
Geb. 6.11.1880 in Klagenfurt; gest. 15.4.1942 in Genf
»Die Kurve meiner Geltung hat merkwürdige Spitzen und Senkungen. Mein Erfolg als Schriftsteller hat merkwürdige Begräbnisse und Auferstehungen enthalten«, resümiert der fast 60jährige M. eine nach außen hin gescheiterte Schriftstellerkarriere, d [ ... ] |
Novalis (d.i. Georg Philipp Friedrich von Hardenberg) |
Geb. 2.5.1772 auf Gut Oberwiederstedt bei Mansfeld; gest. 25.3.1801 in Weißenfels
Der schwäbische Spätromantiker Justi-nus Kerner übersendet am 25. Januar 1810 Ludwig Uhland einen Auszug aus dem biographischen Porträt des N., das August Coelestin Just, ehemaliger Vorgesetzter und väterlicher Freund [ ... ] |
Raabe, Wilhelm |
Geb. 8.9.1831 in Eschershausen; gest. 15.11.1910 in Braunschweig
Gegen Ende des Jahres 1854 entschließt sich der 23jährige R. plötzlich, einen Roman zu schreiben. Er hatte sowohl die Schule als auch eine Buchhändlerlehre vorzeitig abgebrochen, bevor er aus der Braunschweiger Provinz an die Berliner [ ... ] |
Rilke, Rainer Maria |
Geb. 4.12.1875 in Prag;
gest. 29.12.1926 in Val-Mont/Wallis
»Generationen deutscher Leser galt und gilt er als die Verkörperung des Dichterischen, sein klangvoll-rhythmischer Name wurde zum Inbegriff des Poetischen« (Marcel Reich-Ranicki, 1975). Als Fazit von R.s Nachruhm liest sich das wie die So [ ... ] |
Roth, Joseph |
Geb. 2.9.1894 in Brody/Galizien; gest. 27.5.1939 in Paris
»Mein stärkstes Erlebnis war der Krieg und der Untergang meines Vaterlandes, des einzigen, das ich je besessen: der österreichisch-ungarischen Monarchie.« Dieses Bekenntnis R.s aus den letzten Wochen der Weimarer Republik erklärt wichtige Ur [ ... ] |
Sachs, Hans |
Geb. 5.11.1494 in Nürnberg; gest. 19.1.1576 in Nürnberg
Er steht im achten Lebensjahrzehnt, da macht er Inventur gleich einem redlichen Gewerbetreibenden, pünktlich zum Jahreswechsel 1567. Zu revidieren ist, was er auf Lager hat an selbstgefertigten Produktionen: »Da inventirt ich meine Bücher.« Je [ ... ] |
Schiller, Friedrich |
Geb. 10.11.1759 in Marbach am Neckar; gest. 9.5.1805 in Weimar
»Ich möchte nicht gern in einem anderen Jahrhundert leben und für ein anderes gearbeitet haben. Man ist ebensogut Zeitbürger als man Staatsbürger ist; und wenn es unschicklich ist, ja unerlaubt gefunden wird, sich von den Sitten und Gew [ ... ] |
Schlegel, Friedrich |
Geb. 10.3.1772 in Hannover; gest. 12.1.1829 in Dresden
Ob als Sympathisant der Französischen Revolution, als führender Kopf der romantischen Bewegung oder Verfasser des Skandalromans Lucinde (1799), ob als universal gebildeter Historiker und Literaturkritiker neuen Schlags, als konservativer Diplom [ ... ] |
Schmidt, Arno |
Geb. 18.1.1914 in Hamburg; gest. 3.6.1979 in Celle
»»VERFLUCHTE ZEITN!< - (d's war Mein = Titl! (Für Meine SelbstBio.))«. Der atomare Dritte Weltkrieg ist bereits abgelaufen, wenn die Richter-Figur Kol-derup in der Schule der Atheisten (1972) auf zwei Worte bringt, was die literarische Laufbahn sei [ ... ] |
Schnitzler, Arthur |
Geb. 15.5.1862 in Wien; gest. 21. 10.1931 in Wien
In seinem für die Beziehung von Psychoanalyse und Sch.s Dichtung aufschlußreichen Glückwunschschreiben zum 60. Geburtstag des Dichters hat Sigmund Freud die Distanz zu seinem »Collegen« Seh. mit einer Art »Doppelgängerscheu« erklärt. Er schreibt daz [ ... ] |
Seghers, Anna (d.i. Netty Reiling) |
Geb. 19.11.1900 in Mainz, gest. 1.6.1983 in Berlin
S. entstammte einer Familie von Kaufleuten aus dem Rheinhessischen; die Eltern Reiling gehörten zur orthodoxen
Israelistischen Religionsgemeinde in Mainz, ihre einzige Tochter erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung. An der Universität Hei [ ... ] |
Stifter, Adalbert |
Geb. 23.10.1805 in Oberplan/ Böhmerwald; gest. 28.1.1868 in Linz
Albert (seit 1818 Adalbert) St. entstammt einer Handwerkerfamilie, in der man Leinen webte und mit Flachs handelte. St.s Leben hat sich im wesentlichen in der europäischen Kernlandschaft zwischen Prag, Passau, Linz und Wien abgespielt [ ... ] |
Storm, Theodor |
Geb. 14.9.1817 in Husum/Schleswig; gest. 4.7.1888 in Hademarschen/ Holstein
»In Stornis Potsdamer Hause ging es her wie in dem öfters von ihm beschriebenen Hause seiner Husumer Großmutter ... Das Lämpchen, der Teekessel, dessen Deckel klapperte, die holländische Teekanne daneben«, dies alles, so Th [ ... ] |
Strauß, Botho |
Geb. 2.12.1944 in Naumburg/Saale
St., dessen Bühnenstücke seit Jahrzehnten zu den meistgespielten an deutschen Theatern gehören, ist ein Kristallisationspunkt der Literaturkritik. Sehen die einen in ihm »einen Buchhalter gegenwärtiger und vergangener Moden« (Christian Schultz-Gerstein), der nach de [ ... ] |
Tieck, Ludwig |
Geb. 31.5.1773 in Berlin; gest. 28.4.1853 in Berlin
I. ist als Klassiker kein lebendiger Bestandteil der heute gelesenen Literatur. Daß sein Name am geläufigsten blieb in Verbindung mit der maßgeblichen deutschen Shakespeare-Übersetzung, zu der er strenggenommen keine Zeile beitrug, die er vielmeh [ ... ] |
Trakl, Georg |
Geb. 3.2.1887 in Salzburg; gest. 4.11.1914 in Krakau
»Wer mag er gewesen sein?«, fragte sich Rainer Maria Rilke, als T. - wahrscheinlich durch Selbstmord - so früh gestorben war. Wie sein Werk, entzieht sich auch die Person des Lyrikers der Mitteilbarkeit: Verschlossen, düster, einsam, verrätselt u [ ... ] |
Tucholsky, Kurt |
Geb. 9.1.1890 in Berlin; gest. 21.12.1935 in Hindaas (Schweden)
Er hat die erste deutsche Republik nur um eine kurze Zeitspanne überlebt. Am 21. Dezember 1935 begeht er, nach quälender Krankheit und mehreren schweren Operationen, im schwedischen Hindaas Selbstmord. Den Bruch mit seiner deutschen Ex [ ... ] |
Walser, Martin |
Geb. 24.3. 1927 in Wasserburg am Bodensee
Was haben der Bodensee und der Pazifik gemeinsam? Besonders ähnlich sind sie sich nicht, und doch spielen beide wichtige Rollen im Werk eines Mannes, der auszog, um einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit zu werden. Seiner Herkunft schämt [ ... ] |
Walser, Robert |
Geb. 15.4.1878 in Biel;
gest. 25.12.1956 in Herisau/Aargau
»Der Roman, woran ich weiter und weiter schreibe, bleibt immer derselbe und dürfte als ein mannigfaltig zerschnittenes Ich-Buch bezeichnet werden können.« W. wuchs in einer großen Familie als siebentes von acht Kindern auf. Kein Wunder, da [ ... ] |
Walther von der Vogelweide |
Um 1200
Im Reiserechnungsbuch des Passauer Bischofs Wolfger von Erla ist zum Martinstag (n. n. 1203) ein »Waltherus can-tor de Vogelweide« als Empfänger eines Geldgeschenks für einen Pelzrock aufgeführt. Dies ist das einzige, auf einen deutschen Lyriker des Hochmittelalters als »Dichter« bezogene u [ ... ] |
Werfel, Franz |
Geb. 10.9.1890 in Prag;
gest. 26.8.1945 in Beverly Hills (USA)
Als W. 1945 einem Herzinfarkt erlag, ließ ihn seine Frau wunschgemäß in Smoking und Seidenhemd begraben, weltlich also, was angesichts der stark ausgeprägten religiösen Thematik seines Werkes verwundern mag. W.s Wende zum Religiösen, z [ ... ] |
Wieland, Christoph Martin |
Geb. 5.9.1733 in Oberholzheim bei Biberach; gest. 20.1.1813 in Weimar
»W. war in der Nähe von Biberach, einer kleinen Reichsstadt in Schwaben, 1733 geboren. Sein Vater, ein evangelischer Geistlicher, gab ihm eine sorgfältige Erziehung und legte bei ihm den ersten
Grund der Schulkenntnisse. Hierauf [ ... ] |
Wolf, Christa |
Geb. 18.3.1929 in Landsberg/Warthe, heute Gorzöw/Wielpolski
Sie kommt aus dem Kleinbürgertum. Der Vater besaß in Landsberg ein kleines Geschäft, ihre Kindheit blieb von den Schrecken des Nationalsozialismus und des Kriegs weitgehend verschont, ein Alltag in der »Volksgemeinschaft«. Im Januar 1945 m [ ... ] |
Wolfram von Eschenbach |
Um 1200
»Laien munt nie baz gesprach«, so wird W. um 1210 von Wirnt von Grafenberg, dem Verfasser eines Artusromans (Wi-galois), gepriesen. Trotz seines unbestrittenen literarischen Ranges ist von W.s Leben wenig bekannt. Es gibt kein einziges urkundliches Zeugnis. Er bezeichnet sich selbst als »ri [ ... ] |
Zuckmayer, Carl |
Geb. 27.12.1896 in Nackenheim; gest. 18.1.1977 in Visp (Schweiz)
Der Dramatiker, sonst kein Freund von Larmoyanz, war bewegt, als er die Veteranen des Ersten Weltkriegs an einem Frühlingstag, fünfzig Jahre nach dessen Ausbruch, über die Champs-Elysees marschieren sah, »freundliche Gestalten, wie ma [ ... ] |
Zweig, Stefan |
Geb. 28.11.1881 in Wien;
gest. 23.2.1942 in Petropolis bei Rio de
Janeiro
»Jeder von uns, auch der Kleinste und Geringste, ist in seiner innersten Existenz aufgewühlt worden von den fast pausenlosen vulkanischen Erschütterungen unserer europäischen Erde; und ich weiß mir inmitten der Unzähligen k [ ... ] |